Rückblickend lassen sich verschiedene Formen von Utilitarismus unterscheiden. Der Handlungsutilitarismus betrachtet die individuelle Handlung eines Subjekts unter dem Gesichtspunkt ihrer Nutzenmaximierung. Das Problem des Handlungsutilitarismus besteht darin, dass das Nutzenprinzip alleine in manchen Fällen mit unmoralischen Handlungen kompatibel ist, indem etwa ein Mensch als Mittel zum Zweck benutzt wird, indem er als Ersatzteillager für andere Menschen gebraucht wird, deren Leben durch seinen Tod gerettet werden könnte. Der Regelutilitarismus schiebt problematischen Konsequenzen dieses Typs einen Riegel vor, indem er das Nutzenkalkül nur auf Basis bestimmter Regeln vollzieht. Hier wiederum gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder diese Regeln werden selbst aus dem Utilitarismus heraus begründet, oder aber sie werden durch andere Ethik-Typen wie etwa die Deontologie begründet. Derartige Regeln könnten z.B. sein: „Die Würde des Menschen darf nicht in Kalkulationen wie ein bloßer Gegenstand einbezogen werden“, oder „Wir sollen in keinem Fall lügen“. Das Problem des Regelutilitarismus besteht darin, dass nicht klar ist, wie viele Regeln wir für welche Situationen benötigen. Es mag Fälle geben, für die wir keine konkrete Regel haben. In der gegenwärtigen Debatte wird eine besondere Form des Konsequentialismus diskutiert, die „effektiver Altruismus“ genannt wird. Auf Wikipedia liest man dazu: „Der Effektive Altruismus (abgekürzt EA) ist die Idee, die beschränkten Ressourcen Zeit und Geld optimal einzusetzen, um das Leben möglichst vieler empfindungsfähiger Wesen möglichst umfassend zu verbessern. Zudem bezeichnet der Begriff eine soziale Bewegung, die um 2010 entstand und die versucht, diese Idee umzusetzen.“ Das Problem dieser Position besteht darin, dass sie Tor und Tür öffnet für Kalkulationen mit der Moral, gerade dann, wenn es um enorme Summen an Geld geht, und die Frage, auf welche Weise man zu diesem Geld kam. So droht die Gefahr, dass man im Rahmen eines effektiven Altruismus kleinere juristische Verstöße in Kauf nimmt, um damit sein Vermögen zu vergrößern und einen großen Teil davon für gute Zwecke zu spenden.