Unter „Konsequentialismus“ versteht man in der Ethik ganz allgemein eine Position, die die moralische Bedeutung und den moralischen Wert einer Handlung nach ihren Handlungsfolgen bemisst. Diese Folgen können unterschiedlich verstanden werden, etwa im Sinne von Glück (Eudaimonismus), Lust (Hedonismus) oder Nutzen (Utilitarismus). Hinsichtlich des Nutzens stellt sich die Frage, ob er auf ein Individuum und seine Präferenzen (Präferenz-Utilitarismus) oder auf das Gemeinwohl bezogen ist. Der Konsequentialismus gewinnt seine moralische Überzeugungskraft durch die Intuition, dass nur dasjenige moralisch gut genannt werden kann, was sich auch wirklich in der Welt konkret auswirkt. Von Erich Kästner stammt der Spruch „Es gibt nichts Gutes, außer: Man tut es.“ Ein guter Wille, so die Überzeugung des Konsequentialismus, genügt noch nicht, um wirklich gut genannt werden zu können. Es bedarf, damit etwas wirklich gut ist, immer auch einer Realisierung und Entäußerung der Absicht. Moralisch Gutes muss sich konkret in der Welt manifestieren und damit erfassbar und messbar sein. Dadurch bekommt das Gute nicht nur eine subjektive, sondern eine objektive Bedeutung. Hier kann man sich freilich fragen, ob sich das moralisch Gute überhaupt messen lässt, oder ob seine Messung es zu einem bloßen Objekt degradiert. Der Konsequentialismus steht im Gegensatz zur Gesinnungsethik, wonach das moralische Gute allein in unserem Willen bzw. unserer Absicht (und nicht in unserer Handlung) besteht, einem Willen, der sich nach der Pflicht oder moralischen Geboten ausrichtet (Deontologie). Hier stellen sich nun folgende Fragen:
- Welche Arten von Handlungskonsequenzen sollen moralisch bewertet werden (Glück, Lust, Nutzen)?
- Wem sollen die Handlungskonsequenzen zugute kommen (Individuen, Kollektiven, Menschen, Personen, Lebewesen)?
- Wie weit müssen die Handlungskonsequenzen reichen (regional, global, Gegenwart, Zukunft)?
- Wie können wir die Handlungskonsequenzen erkennen?
- Wie können wir die Handlungskonsequenzen bewerten?