Zusammenfassung: Globale Gerechtigkeit

Globale Gerechtigkeit ist neben Bildungsgerechtigkeit und Generationengerechtigkeit eine Form von sozialer Gerechtigkeit, sie betrifft also die Politische Philosophie. Es geht dabei darum, wie Menschen in sozialen Verbünden möglichst gerecht miteinander leben, und inwiefern die sozialen Verbünde (z.B. Gesellschaften, Staaten oder Organisationen) gerecht sind, indem sie Gerechtigkeit vergrößern oder erst ermöglichen. Davon unterschieden ist die moralische Gerechtigkeit, die ein Teil der Moralphilosophie oder Ethik betrifft. Sie betrifft nicht so sehr soziale Verbünde und Gesellschaften, sondern den einzelnen Menschen und sein Handeln, genauer: seinen Charakter. Man spricht insofern nach Aristoteles von Charaktertugenden, von denen die Gerechtigkeit eine ist, neben anderen Tugenden wie Klugheit und Weisheit. Zur Globalen Gerechtigkeit zählen unter anderem die Verteilungsgerechtigkeit und die Klimagerechtigkeit. Verteilungsgerechtigkeit bedeutet, dass verschiedene Güter (wie Bildung, Nahrung, Gesundheit) möglichst gerecht innerhalb von sozialen Verbünden, idealerweise der gesamten Welt, verteilt werden sollten. Klimagerechtigkeit bedeutet, dass die durch den Klimawandel verursachten Schäden, etwa durch Überschwemmungen oder durch Erwärmung, von denjenigen Staaten oder Industrien kompensiert werden, welche sie verursachen. Denn oft sind nicht diejenigen Staaten von den Folgen des Klimawandels betroffen, welche ihn verursacht haben. Man spricht mit Blick auf die Klimagerechtigkeit von Mitigation (also der Reduzierung der Schadstoffe), Adaptation (also der Anpassung an den Klimawandel) und Kompensation (also den Ausgleich für entstandene Klimaschänden wie Überschwemmungen und Dürren). Insbesondere die Kompensation ist ein zentraler Faktor der Klimagerechtigkeit. Immer mehr Firmen bieten an, dass die Kunden eine Klima-Kompensationsgebühr bezahlen. Bei Flugreisen etwa besteht die Möglichkeit, auf Basis von freiwilligen CO2-Kompensationsangeboten, die dadurch entstehenden Schäden auszugleichen. Bei einem Flug etwa von München nach New York werden pro Passagier ca. 800 Kilogramm CO2 in die Atmosphäre entlassen.