Schlagwörter
Medialität, Anthropologie, Medien, Materialität, Technologie, Kontinuität, Erscheinungsformen, Mediengebrauch, Kontext, Ausdrucksformen, komplexe Lebensformen, Medienphilosophie, Einführung, Medium, Philosophie des Geistes
Zusammenhang zwischen Philosophie des Geistes und Anthropologie
– Die Vorlesung knüpft an zwei vorherige Vorlesungen an, die sich mit der Philosophie der Digitalität und der Philosophie der virtuellen Realität befassten.
– Die Vorlesung fragt nach dem Zusammenhang zwischen der Philosophie des Geistes und der Anthropologie.
– Dabei werden verschiedene philosophische Richtungen einbezogen.
Informationen zur Vorlesung
– Die Vorlesung wird hybrid interaktiv stattfinden, d.h. sie wird aufgezeichnet, aber es wird auch viel Diskussion geben.
– Die Diskussion wird nicht aufgezeichnet, aber die Vorlesung wird im Anschluss noch einmal eingesprochen und auf YouTube gestellt.
– Es wird Online-Quizze zur Nachbereitung und nach jeder Sitzung eine Zusammenfassung geben.
Erstellung eines problemorientierten Protokolls
– Ein Protokoll sollte etwa 10 Seiten umfassen und die Formalitäten sind im System zu finden.
– Es sollte kein Verlaufsprotokoll sein, sondern ein problemorientiertes Protokoll.
– Die Fragestellungen sollten sich an den systematischen Fragen der Vorlesung orientieren.
Vorstellung des YouTube-Kanals Philocast und der Philocast-App
– Der YouTube-Kanal Philocast bietet Zusammenfassungen zu Vorlesungen über Medienphilosophie.
– Die Philocast-App ist eine Smartphone-App, die speziell für iPhones optimiert ist und den Zugriff auf den Vorlesungsplan und die Inhalte des Kanals ermöglicht.
– Die App enthält auch ein Quiz und ein Skript zu den Vorlesungen.
Fragen zur Vorlesung
– Fragen zur Vorlesung über Medien.
– Was ist ein Medium aus philosophischer Perspektive?
– Wie verhalten sich alte und neue Medien zueinander?
Kontinuität und Medialität
– Digitale Medien bieten Neues, aber auch ähnliche Probleme wie alte Medien.
– Die Frage nach Kontinuität, Medialität und Nachbruch bleibt offen.
– Performative Frage: Wie hängen Form und Inhalt eines Mediums zusammen?
Medien und ihre Erscheinungsformen
– Medien sind weit verbreitet, insbesondere durch digitale Medien.
– Medien sind Träger von Inhalten und Bedeutung.
– Es gibt verschiedene Erscheinungsformen von Medien, die in der Vorlesung besprochen werden.
Medien sind nicht nur Technologien
– Der Leib kann als unmittelbares Medium interpretiert werden, da wir durch ihn gewisse Dinge vermitteln.
– Medien sind nicht nur naturalistisch erklärbar, sondern auch durch die Absichten, die mit ihnen verfolgt werden, und durch die Handlungszusammenhänge, in denen sie eine Rolle spielen.
– Medien sind nicht nur Technologien, sondern auch soziale und kulturelle Phänomene.
Medienphilosophische Debatte
– Die Vorlesung ist historisch-systematisch aufgebaut und behandelt klassische Texte und Antworten von Platon bis zur Gegenwart.
– Die Vorlesung behandelt auch die Rolle der Medienkritik in der heutigen Zeit.
– Die Vorlesung gibt einen Überblick über neue Ansätze der medienphilosophischen Debatte.
Die Materialität von Medien
– Medien sind nicht nur digital, sondern auch materiell.
– Materialität, Technologie und Medien hängen eng miteinander zusammen.
– Die Vorlesung wird klären, wie genau diese drei Aspekte zusammenhängen.
Ausdrucksformen komplexer Lebensformen
– Die Vorlesung zielt darauf ab, eine expressive Theorie des Mediums zu entwickeln.
– Komplexe Lebensformen neigen dazu, sich durch etwas von ihnen Verschiedenes auszudrücken.
– Diese Eigenart scheint eine interessante Eigenschaft komplexer Lebensformen zu sein.
Medialität als komplexe Praxis des Mediengebrauchs
– Medien sind mehr als nur bedruckte Stücke Papier oder Computer.
– Medialität ist eine komplexe Praxis unseres Mediengebrauchs.
– Medien sind immer eingebettet in Kontexten und deswegen ist Medialität auch alle Form Menschlicher Freiheit.
Medienphilosophie: Von Platon bis Habermas
– Die Vorlesung behandelt das Wesen von Medien und Medienkritik von Platon bis Habermas.
– Im Zentrum steht der menschliche Körper als erstes Medium und das Verhältnis von Medium und Technologie.
– Konkrete Medien wie Ton, Musik, Sprache, Schrift, Druck, Geld, Digitalisierung, Computer, Internet und Metaversum werden analysiert.
Medialität und Anthropologie
– Abschließende Diskussion über Medialität und Anthropologie.
– Wie sich der Mensch durch Medien zeigt und inwiefern das Menschliche im Medialen besteht.
– Wie wir mündig mit Kant gesprochen immer noch sein können.
Mediengebrauch in der Vorlesung
– Die Vorlesung befasste sich mit dem Mediengebrauch und seiner Bedeutung in der heutigen Zeit.
– Die Teilnehmenden der Vorlesung wurden gebeten, ihre Meinung zum Thema Medien zu teilen.
– Die Ergebnisse der Umfrage zeigten, dass die Teilnehmenden Medien vor allem als Kommunikationsmittel sehen.
Die Rolle des Engels als Bote
– Engel sind Boten, die Nachrichten oder Geschenke vermitteln.
– In der neueren Medientheorie wird das Botenmodell für das Medium angesetzt.
– Medien müssen auch kritisiert werden können.
Medien sind ambivalent
– Medien können aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden, z. B. als Materialien, Technologien, Kommunikationsformen, Ausdrucksformen und Formeln der Autonomie.
– Die letzte Perspektive scheint die wichtigste zu sein, wenn wir Medien aus einer dezidiert philosophischen Perspektive betrachten.
– Medien sind ambivalent, da sie sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Gesellschaft haben können.
Medienphilosophie: Die Beziehung zwischen Medien und menschlichem Handeln
– Medien sind nicht nur neutrale Formen von Inhalten, sondern beeinflussen auch unser Handeln und Selbstverständnis.
– Medienphilosophie untersucht die komplexen Beziehungen zwischen Mensch und Medien.
– Medienphilosophie fragt nach dem Grad unserer Autonomie im Umgang mit Medien.
Philosophische Perspektiven auf Medien
– Verschiedene philosophische Perspektiven betrachten die Rolle der Medien.
– Erkenntnistheorie, Philosophie des Geistes und Ästhetik untersuchen Medien aus unterschiedlichen Blickwinkeln.
– Praktische Philosophie fragt nach dem richtigen Umgang mit Medien.
Medienphilosophie: Reflexionen über das Medium
– Medienphilosophie ist ein relativ neues Feld, das sich mit der philosophischen Betrachtung von Medien befasst.
– Es gibt verschiedene deutschsprachige medienphilosophische Bücher, die sich mit diesem Thema auseinandersetzen.
– Diese Bücher erschienen alle Anfang der 2000er Jahre.
Philosophie der neuen Medien
– Das Buch Medientheorien, eine Philosophische Einführung versucht, die Phänomene des Mediums von der empirischen Medienwissenschaft abzugrenzen.
– Medien lassen sich nicht als neutrale Transportkanäle für abgepackte Botschaften verstehen, sondern sind durch ihre Strukturierungs- und Informatierungsleistungen geprägt.
Medien als konstitutive Faktoren von Selbstgesellschaft und Kultur
– Medien sind nicht nur äußerlich, sondern ontologisch signifikant für unser Leben.
– Der Medienbegriff wird als Grundbegriff vertieft und ausgeweitet.
– Je basaler der Medienbegriff angesetzt wird, desto mehr lassen sich die Bestände als medientheoretisch begreifen.
Medien als Vermittler und Machterscheinung
– Medien vermitteln Informationen und können dabei so komplex sein, dass sie autonom erscheinen.
– Die britische Presse ist ein Beispiel für eine solche Verstrickung von Medien und Interessen.
– Das Königshaus ist auf die Medien angewiesen, um Aufmerksamkeit zu erhalten.
Einflussreiche Medientheorien
– Die Medien haben ein ambivalentes Verhältnis zueinander.
– Marshall McLuhan ist ein bedeutender Medientheoretiker.
– Er entwickelte in den 60er Jahren einflussreiche Theorien über die Auswirkungen von Medien auf die Gesellschaft.
Einfluss von Medien auf die Gesellschaft
– Typografie ist eine Technologie und eine natürliche Ressource.
– Medien sind nicht nur neutrale Transportkanäle, sondern können auch die Struktur der Umgebung beeinflussen.
– Neue Medien wie elektrisches Licht und das Telefon haben dazu geführt, dass räumliche Faktoren an Bedeutung verloren haben.
Die Auswirkungen neuer Medien auf die Raum-Zeit-Beziehungen
– Neue Medien wie das Telefon verändern die Raum-Zeit-Strukturen.
– Diese Veränderungen können als eine Art von Inhalt gefasst werden.
– Die Informations- und Kommunikationstechnologie ist zu einer anthropologischen, sozialen und interpretativen Kraft geworden.
Die Rolle der Medien in der Philosophie
– Die neuen Medien verändern unsere Welt, aber es ist nicht immer klar, ob dies immer zum Besseren ist.
– Die Philosophie hat die Medien oft nicht reflektiert, die sie selbst ermöglichen.
– Wir selbst sind Medien, die wir vergessen haben.
Medien und ihre Auswirkungen
– Medien sind allgegenwärtig und beeinflussen unser Leben.
– Sie suggerieren Unmittelbarkeit, obwohl sie eigentlich vermitteln.
– Wir bemerken oft nicht, dass wir medialen Bedingungen unterliegen.
Mediengebrauch und Rationalität
– Mediale Vernunft ist unsere Rationalität, die auf den Mediengebrauch ausgerichtet ist.
– Durch Mediengebrauch werden unsere rationalen Vermögen vermittelt und somit abhängig von fremden Faktoren.
– Wir sind in der Aktualisierung unserer rationalen Vermögen nicht autonom, sondern prinzipiell abhängig.
Medien als Vermittler
– Medien sind Gegenstände, die zur Vermittlung von Informationen verwendet werden.
– Ein Medium benötigt immer einen Sender und einen Empfänger
– Frage: Kann ein Medium auch dann existieren, wenn es nur einen Sender gibt?
– Medien können auch als Ausdruck von Freiheit verstanden werden.
Platons Schriftkritik
– Platons Schriftkritik im Dialog Phaidon.
– Er kritisiert die Schrift als unvollkommenes Medium.
– Die Schrift kann die Wahrheit nicht vollständig vermitteln.
Die Kunst der Schrift
– Die Kunst der Schrift wurde von einem ägyptischen Gott erfunden und soll den Verstand und das Gedächtnis verbessern.
– Sie wurde als Mittel erfunden, um Wissen zu vermitteln und zu speichern.
Kritik an der Erfindung der Schrift
– Die Erfindung der Schrift führt zum Vergessen, da sich die Menschen nur noch auf die Schrift verlassen und nicht mehr auf ihr eigenes Gedächtnis.
– Die Schrift ist ein Mittel für das Gedächtnis, aber nicht für die Erinnerung.
– Die Schrift bringt den Menschen nur den Schein der Weisheit, aber nicht die Weisheit selbst.
– Die Schrift fixiert die Gedanken und suggeriert, das sie Objektivität besitzen
– Nur im lebendigen Gespräch (der Dialektik), kann wahre Erkenntnis erreicht werden
– Kompromiss: Platon schreibt zwar, aber er schreibt in der dialogischen Form
Medienproblematik und Autonomie
– Die Medienproblematik beinhaltet die Frage nach Kontinuität und Bruch.
– Es geht um den Mediengebrauch und unsere Autonomie, insbesondere die epistemische Autonomie.
– Schrift und Fixierung von Worten und Gedanken können zu einem Gefühl der Objektivität und Wahrheit führen, aber das lebendige Gespräch lässt keine solche Fixierung zu.
Die Schrift als Medium
– Die Schrift ist nicht nur eine andere Darstellungsform, sondern verändert auch den Diskurs durch ihre Fixierung und scheinbare Objektivität.
– Sie entzieht sich dem lebendigen Geben und Nehmen von Gründen.
– Platon versucht einen Mittelweg einzuschlagen, indem er seine schriftlichen Werke immer im Sinne eines Dialogs zwischen Sokrates und seinem Gesprächspartner komponiert.
Malerei als problematischer Mediengebrauch
– Die Malerei ist eine Fiktion und stellt ihre Erzeugnisse als lebend dar.
– Wenn man die Malerei jedoch etwas fragt, schweigt sie ehrlich still.
– Malerei ist nur Simulation, Illusion und Fiktion, aber nicht Realität
Medien und Medikamente (pharmaka)
– Medien und Medikamente können uns helfen, aber auch abhängig machen.
– Die Dosis ist entscheidend.
– Medien sind oft nur Schein und nicht die Sache selbst.
Medienkritik und Schattenspiele in Platons Höhlengleichnis
– Medien werden mit Schatten verglichen, die von Licht erzeugt werden.
– Die Menschen hinter der Wand halten die Schatten für die eigentlichen Dinge.
– Kant hat eine Medienkritik entwickelt, die sich nicht auf die gedruckte Schrift bezieht.
Kants Kritik an der Bequemlichkeit und Abhängigkeit von Medien
– Das Buch und der Seelsorger nehmen einem das Denken ab.
– Man muss sich nicht mehr selbst mit seinem Gewissen abfinden.
– Der Arzt beurteilt, wie wir unseren Leib als eigenes Medium verwenden sollen.
– Kant ist der Meinung, dass gedruckte Schrift wichtig ist und es ein Unrecht im Staate ist, Bücher zu verbieten.
– Die gedruckte Schrift ist wichtig, weil sie das einzige Mittel ist, unser Urteil an fremder Vernunft zu prüfen.
– Gedruckte Schrift ermöglicht erst Öffentlichkeit; das Medium des Druckes ist deswegen nicht eine bloße Nebensächlichkeit, sondern eine Struktur unserer Realität.
Öffentlichkeit durch Schrift
– Sprache hat begrenzte Reichweite, da sie nur eine begrenzte Anzahl von Menschen erreicht.
– Schrift hat ebenfalls begrenzte Reichweite, da immer nur eine Abschrift nach der anderen gemacht werden kann.
– Gedruckte Schrift ist eine andere Form der Veröffentlichung, die mit der Medialität des Drucks einhergeht.
Habermas‘ Kritik an neuen Medien
– Habermas kritisiert die neuen Medien, weil sie kommerziell interessiert sind.
– Er kritisiert sie auch, weil sie die Wahrnehmung der politischen Öffentlichkeit deformieren.
– Er sieht die neuen Medien als eine halb öffentliche, fragmentierte und in sich kreisende Kommunikation auf sozialen Plattformen.
Digitale Blasen und Filterblasen
– Digitale Blasen und Filterblasen sind ein neues Phänomen, das durch die Digitalisierung entstanden ist.
– Sie zerstören die Öffentlichkeit, indem sie zu algorithmisch gestalteten Blasen werden, die auch noch kommerziell interessiert sind.
– Habermas kritisiert die neuen Medien, weil sie die Öffentlichkeit zerstören und eine neue Art von Öffentlichkeit schaffen, die durch die Digitalisierung geprägt ist.
Das Internet als Spiegel ökonomischer Interessen
– Das Internet ist kein Ort der Begegnung mit Fremdem, sondern ein Spiegel unserer ökonomischen Interessen.
– Algorithmen entwickeln eine Theorie unserer Persönlichkeit und schaffen ein eigenes Informationsuniversum für jeden von uns.
– Das verändert die Art und Weise, wie wir an Informationen gelangen.
Digitale Öffentlichkeit und Filterblasen
– Die digitale Form der Öffentlichkeit hat Auswirkungen auf die Gesellschaft.
– Filterblasen entstehen durch die Interaktion mit Gleichgesinnten in sozialen Medien.
– Die mediale Filterblase ist eine besondere Form der Filterblase, die durch die Nutzung digitaler Medien entsteht.
Unsere Verantwortung für das Platzen sozialer Blasen
– Die Vorlesung thematisierte die Problematik sozialer Blasen.
– Wir tragen die Verantwortung dafür, ob wir in einer solchen Blase bleiben oder sie zum Platzen bringen.
– In der nächsten Vorlesung geht es um Medien, Leib und Technologie.