Positionen der Freiheitsdebatte

Naturgesetzlicher (Prä-)Determinismus (Grundgedanke): Alle Ereignisse im Universum folgen nomologisch aus längst vergangenen Ereignissen und aus den Naturgesetzen.

Kausaler Determinismus: Alle Ereignisse haben eine Ursache.

Prinzip der kausalen Geschlossenheit des Physischen: Alle Ursachen eines physikalischen Ereignisses sind selbst physikalisch.

Neuronaler Determinismus: Alle Handlungen des Menschen sind durch (unbewusste) neuronale Prozesse verursacht.

Skeptizismus: Wir haben keinen freien Willen (und können auch Freiheit nicht beweisen).

Nezessitarismus: Alles was, geschieht, geschieht aus Notwendigkeit.

Agnostizismus: Wir können nicht wissen, ob wir einen freien Willen haben.

Mysterianismus: Wir haben einen freien Willen, obwohl die Existenz eines freien Willens scheinbar sowohl mit der Wahrheit, als auch mit der Falschheit des Determinismus unvereinbar ist (Peter van Inwagen).

Fatalismus: Wir sind nicht frei, und deswegen sind unsere Handlungen ohne Bedeutung. Wir sind Spielball uns bestimmender Kräfte, über die wir nicht verfügen.

Kompatibilismus: Freiheit und Determinismus sind miteinander vereinbar
(daraus folgt: der Inkompatibilismus und der Impossibilismus ist falsch) (Harry Frankfurt)

Inkompatibilismus: Freiheit und Determinismus sind miteinander unvereinbar
(daraus folgt: der Kompatibilismus ist falsch) (Peter van Inwagen)

Libertarismus: Freiheit existiert und der Inkompatibilismus ist wahr
(daraus folgt: der Skeptizismus und der Determinismus ist falsch) (Robert Kane)

Weicher Determinismus: Freiheit existiert und der Determinismus ist wahr
(daraus folgt: der Skeptizismus ist falsch und der Kompatibilismus ist wahr) (Locke, Hume)

Harter Determinismus: Determinismus und Inkompatibilismus sind wahr
(daraus folgt: der Skeptizismus ist wahr)

Impossibilismus: Freiheit und moralische Verantwortung sind unmöglich
(daraus folgt: der Skeptizismus ist wahr) (Galen Strawson)

Semi-Kompatibilismus: Moralische Verantwortung und Determinismus sind miteinander vereinbar
(daraus folgt: der Impossibilismus ist falsch) (Harry Frankfurt)

Erstellt von Marco Hausmann und Jörg Noller