Häufig wird virtuelle Realität mit bloßer Simulation gleichgesetzt. Doch ist diese Gleichsetzung problematisch, denn sie birgt einen Widerspruch: Wenn virtuelle Realität bloße Simulation ist, dann kann sie nicht real sein. Es stellt sich also die Frage, was unter „virtuell“ bzw. „Virtualität“ zu verstehen ist, damit sie real sein kann. Weiterlesen
Archiv für den Monat: Juli 2020
Fiktionale und virtuelle Existenz
Zusammenfassungen des Seminars „Theorien der Existenz“ (SoSe 2020)
Die Zusammenfassungen des Seminars „Theorien der Existenz“ (SoSe 2020) können hier heruntergeladen werden.
Zusammenfassung 14. Sitzung, 22.7.2020 – Fiktive Gegenstände, Virtuelle Realitäten
Wir können zwischen verschiedenen Formen nicht-existierender Dinge unterscheiden:
– unmögliche Gegenstände wie runde Quadrate
– fiktive Gegenstände wie Pegasus und Sherlock Holmes
– Simulationen bzw. ‚virtuelle Realitäten‘
Diese nicht-existierenden Gegenstände ‚existieren‘ jedoch nicht auf dieselbe Weise ‚nicht‘. Denn fiktive Gegenstände existieren nur kontingenterweise nicht; sie könnten auch existieren bzw. hätten existieren können. Weiterlesen
Video: Peter van Inwagen und Kit Fine über Existenz (22.7.2020)
Zusammenfassung 13. Sitzung, 15.7.2020 – Van Inwagen, Kit Fine
Der US-amerikanische Philosoph Peter van Inwagen (*1942) befasst sich in seinem Buch Material Beings (1990) mit der Frage, wie materielle Dinge zusammengesetzt sind. Er vertritt die These, dass materielle Teilchen nur dann ein Einzelding bzw. eine Substanz bilden, wenn diese Teilchen durch das Prinzip des Lebens geeint sind. Daraus folgt die auf den ersten Blick kontraintuitive These, dass künstliche Substanzen wie Tische und Stühle („substances existing by art“), aber auch „substances existing by chance“ wie Steine und Holzstücke nicht eigentlich existieren, da sie von ihren Teilen nicht durch das Prinzip des Lebens strukturiert sind. Weiterlesen
W.V.O. Quine über Existenz (15.7.2020)
Existenz-Quiz (11.7.2020)
Zusammenfassung 10. Sitzung, 1.7.2020 – Quines Theorie der Existenz
In seinem Aufsatz „On what there is“ (“Was es gibt”), der im Jahr 1948 erstmalig erschien, widmet sich Willard Van Orman Quine (1908-2000) dem „ontologischen Problem“, welches durch die Frage „Was gibt es?“ ausgedrückt ist. Die Antwort darauf ist zunächst einfach: „alles“. Doch bedeutet dies im Grunde nur eine Identitätsaussage, also einen analytischen Satz: „es gibt, was es gibt“. Zentral wird diese Frage dann, wenn es darum geht, was es nicht gibt. Weiterlesen