Fichte

Johann Gottlieb Fichte (1762-1814) wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf, wurde dann aber als Kind aufgrund seines Talents entdeckt und gefördert. Er studierte Theologie, brach das Studium aber ab und verdingte sich zuerst als Hauslehrer. Dabei kam er mit Kants Schriften in Kontakt, die ihn sofort faszinierten. Er verfasste einen „Versuch einer Kritik aller Offenbarung“ zu religionsphilosophischen Themen, der, da er anonym erschien, für ein ausstehendes Werk Kants gehalten wurde. Dies machte Fichte augenblicklich berühmt. Er lehrte dann als Professor u.a. an der Universität Jena und verfasste dort seine „Wissenschaftslehre“, die er als strenges philosophisches System auf der Basis des Selbstbewusstseins verstand.

Fine

Der englische Philosoph Kit Fine (*1946) lehrt Philosophie an der New York University. Er hat bedeutende Beiträge zur Logik, Sprachphilosophie und Metaphysik verfasst, die er vor allem in Form von Aufsätzen veröffentlichte.

Folter

Das Problem der Folter ähnelt in verschiedenen Hinsichten dem Problem der Lüge: Darf man in Ausnahmesituationen Folter androhen oder gar foltern, um ein Menschenleben zu retten? Deontologische Ethiken würden Folter als intrinsisch schlecht bewerten und generell verbieten, weil damit die Würde des Menschen verletzt und er nur als Mittel zum Zweck gebraucht wird. Konsquentialistische Ethiken würden Folter unter Umständen zulassen, wenn es das Ziel (die Rettung eines Menschenlebens) rechtfertigt. Virulent wurde diese Frage im Jahr 2002, als der Frankfurter Polizeipräsident Wolfgang Daschner dem Jura-Studenten Magnus Gäfgen, der den 11-jährigen Bankierssohn Jakob von Metzler entführt hatte, um Geld zu erpressen, Folter androhte für den Fall, dass er das Versteck nicht verraten wollte. Unter dieser Androhung verriet Gäfgen das Versteck, auch wenn Jakob von Metzler da bereits tot war. Man hat dieses Phänomen auch als „Rettungsfolter“ bezeichnet. Daschner wurde in der Folge wegen der Androhung von Folter zu einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen zu je 120 Euro verurteilt („Verwarnung mit Strafvorbehalt“). Seine Verteidigung verwies auf die Rolle der Nothilfe, welche das Gericht aber nicht akzeptierte.

Frege

Gottlob Frege (1848-1925) war ein deutscher Logiker, Mathematiker und Philosoph. Er kann als Gründervater der sogenannten „Analytischen Philosophie“ angesehen werden, zu der spätere Philosophen wir Bertrand Russell, Ludwig Wittgenstein und W.V.O. Quine zählen. Freges Pionierleistung bestand darin, dass er in seiner „Begriffsschrift“ von 1879 als einer der ersten eine formale bzw. ideale Sprache entwickelt hat. Dazu führte er ein Zeichensystem ein, um logische Verhältnisse und Sachverhalte wie Implikation, Negation und Existenz zu formalisieren.

Freiheit

Man kann zwischen zwei Formen von Freiheit unterscheiden: Willensfreiheit und Handlungsfreiheit. Willensfreiheit bedeutet, den eigenen Willen (willentlich) bestimmen und formen zu können. Handlungsfreiheit dagegen bedeutet (nur), tun zu können, was man will. Hierbei wird nicht vorausgesetzt, seinen eigenen Willen selbst wählen zu können. Insofern könnte für Handlungsfreiheit der Fall vorliegen, dass unser Wille nicht von uns selbst bestimmt worden ist, sondern etwa prädeterminiert ist.

Verweis: Positionen der Freiheitsdebatte

Freud

Sigmund Freud (1856-1939) war ein österreichischer Neuropathologe, Psychologe, Psychiater und Kulturtheoretiker. Er gilt als Begründer der Psychoanalyse und ist einer der einflussreichsten Denker des 20. Jahrhunderts. Seine Theorien lassen sich keiner einzelnen Disziplin zuordnen, sondern sind interdisziplinär fruchtbar gewesen, so etwa auch in der Literaturwissenschaft, die seine psychoanalytischen Kategorien auf Texte angewendet hat. Freud promovierte mit einer Arbeit „Über das Rückenmark niederer Fischarten zum Doktor der Medizin“ und widmete sich in der Folge neuropathologischen Fragestellungen.