Im Anschluss an Ulrichs „Eleutheriologie“ verfasste Kants Schüler Christian Jakob Kraus (1753-1826) eine Rezension, in welcher er Kants Theorie gegen Ulrichs Kritik verteidigte. Bereits von Kant stammt eine „Vorarbeit zur Ulrich-Rezension“, in welcher er sich mit dessen Theorie befasst hatte. Weiterlesen
Archiv des Autors: philocast2000
Video: Kant und Kraus über Ulrichs „Eleutheriologie“ (2.12.2020)
Zusammenfassung, 4. Sitzung, 25.11.2020 – Ulrichs „Eleutheriologie“
Johann August Heinrich Ulrich (1746-1813) ist einer jener nachkantischen Denker, die bislang fast unbekannt sind. Dennoch hat Ulrich in seiner „Eleutheriologie“ (dt. „Freiheitslehre“) aus dem Jahr 1788 in eigenständiger Weise Kants Freiheitslehre interpretiert und auch scharfsinnig kritisiert. Weiterlesen
Video: Johann August Heinrich Ulrichs „Eleutheriologie“ (25.11.2020)
Luciano Floridi über „A New Political Ontology for a Mature Information Society“
Der Text ist hier kostenlos zugänglich.
Kants praktischer Kompatibilismus (18.11.2020)
Während Kant in seiner „Kritik der reinen Vernunft“ besonders die transzendentale Freiheit als Kausalität der Vernunft ins Zentrum stellte, so widmet sich Kant in seiner „Grundlegung zur Metaphysik der Sitten“ und vor allem seiner „Kritik der praktischen Vernunft“ mit der praktischen Freiheit, die unseren Willen, unsere Handlung und unsere Autonomie betrifft. Weiterlesen
Video: Kant über praktische Freiheit (18.11.2020)
Video: Kants Kompatibilismus
Zusammenfassung der 2. Sitzung, 11.11.2020 – Kants Kompatibilismus
Die Frage, ob Kant einen freiheitstheoretischen Kompatibilismus vertritt, ist in der Forschung umstritten. Sie hängt entscheidend davon ab, was man unter Kompatibilismus versteht. In der gegenwärtigen analytischen Freiheitsdebatte wird unter einem Kompatibilismus die These vertreten, dass Determinismus und Freiheit vereinbar sind, indem etwa nur eine Konzeption von Handlungsfreiheit vertreten wird,[1] oder aber das Prinzip der alternativen Möglichkeiten infrage gestellt wird, wie dies Harry Frankfurt getan hat.[2] Einen noch radikaleren Kompatibilismus vertritt Kant, da für ihn dieser nicht nur für Willensfreiheit gilt, sondern auch das Prinzip der alternativen Möglichkeiten aufrecht erhalten wird. Weiterlesen
Zusammenfassung der 1. Sitzung, 4.11.2020 – Einleitung
Die Freiheitsdebatte im unmittelbaren Ausgang von Kant (1786-1800) ist in der Forschung bislang fast unbekannt. Dabei haben die daran beteiligten Denker sehr originelle Freiheitsbegriffe entwickelt, teilweise in Anknüpfung an Kant, teilweise auch in Abgrenzung von seiner Philosophie. Weiterlesen
Seminarplan „Kants Freiheitsbegriff (1786-1800)“
Mittwochs, 18-20 Uhr c.t. über Zoom Weiterlesen
Zusammenfassung 15. Sitzung, 29.7.2020 – Virtuelle Existenz
Häufig wird virtuelle Realität mit bloßer Simulation gleichgesetzt. Doch ist diese Gleichsetzung problematisch, denn sie birgt einen Widerspruch: Wenn virtuelle Realität bloße Simulation ist, dann kann sie nicht real sein. Es stellt sich also die Frage, was unter „virtuell“ bzw. „Virtualität“ zu verstehen ist, damit sie real sein kann. Weiterlesen
Fiktionale und virtuelle Existenz
Zusammenfassungen des Seminars „Theorien der Existenz“ (SoSe 2020)
Die Zusammenfassungen des Seminars „Theorien der Existenz“ (SoSe 2020) können hier heruntergeladen werden.
Zusammenfassung 14. Sitzung, 22.7.2020 – Fiktive Gegenstände, Virtuelle Realitäten
Wir können zwischen verschiedenen Formen nicht-existierender Dinge unterscheiden:
– unmögliche Gegenstände wie runde Quadrate
– fiktive Gegenstände wie Pegasus und Sherlock Holmes
– Simulationen bzw. ‚virtuelle Realitäten‘
Diese nicht-existierenden Gegenstände ‚existieren‘ jedoch nicht auf dieselbe Weise ‚nicht‘. Denn fiktive Gegenstände existieren nur kontingenterweise nicht; sie könnten auch existieren bzw. hätten existieren können. Weiterlesen
Video: Peter van Inwagen und Kit Fine über Existenz (22.7.2020)
Zusammenfassung 13. Sitzung, 15.7.2020 – Van Inwagen, Kit Fine
Der US-amerikanische Philosoph Peter van Inwagen (*1942) befasst sich in seinem Buch Material Beings (1990) mit der Frage, wie materielle Dinge zusammengesetzt sind. Er vertritt die These, dass materielle Teilchen nur dann ein Einzelding bzw. eine Substanz bilden, wenn diese Teilchen durch das Prinzip des Lebens geeint sind. Daraus folgt die auf den ersten Blick kontraintuitive These, dass künstliche Substanzen wie Tische und Stühle („substances existing by art“), aber auch „substances existing by chance“ wie Steine und Holzstücke nicht eigentlich existieren, da sie von ihren Teilen nicht durch das Prinzip des Lebens strukturiert sind. Weiterlesen
W.V.O. Quine über Existenz (15.7.2020)
Existenz-Quiz (11.7.2020)
Zusammenfassung 10. Sitzung, 1.7.2020 – Quines Theorie der Existenz
In seinem Aufsatz „On what there is“ (“Was es gibt”), der im Jahr 1948 erstmalig erschien, widmet sich Willard Van Orman Quine (1908-2000) dem „ontologischen Problem“, welches durch die Frage „Was gibt es?“ ausgedrückt ist. Die Antwort darauf ist zunächst einfach: „alles“. Doch bedeutet dies im Grunde nur eine Identitätsaussage, also einen analytischen Satz: „es gibt, was es gibt“. Zentral wird diese Frage dann, wenn es darum geht, was es nicht gibt. Weiterlesen
Frege über Existenz (1.7.2020)
Zusammenfassung: Freges Theorie der Existenz
Gottlob Frege (1848-1925) ist einer der Gründerväter der sogenannten „analytischen Philosophie“. Ihm geht es darum, Begriffe wie „Existenz“ möglichst mit logisch-formalen Mitteln weiter zu klären. In seinem Dialog mit dem Theologen Bernhard Pünjer (vor 1884) finden wir sehr klar Freges Auffassung über die Bedeutung von Existenz dargelegt. Weiterlesen
Video: Heideggers Existenzphilosophie
Zusammenfassung 9. Sitzung, 17.6.2020 – Heideggers Existenzial-Analytik
Martin Heidegger (1889-1976) bestimmt das Verhältnis von Existenz und Essenz auf eine gänzlich andere Weise als es die philosophische Tradition vor ihm getan hatte. Es geht ihm dabei um eine besondere Form von Existenz: das „Dasein“. Damit meint Heidegger unser je eigenes Sein bzw. unsere je eigene (individuelle) Existenz, die er mit dem neu geprägten Begriff der „Jemeinigkeit“ bezeichnet. Dasein ist dasjenige Seiende, dem es um sein Sein geht. Heidegger reserviert den Begriff der Existenz nur für das Dasein, während er die ‚Existenz‘ von Gegenständen in der Welt mit dem Begriff der „Vorhandenheit“ fasst. Weiterlesen
Zusammenfassung 8. Sitzung, 10.6.2020 – Alexius Meinong über unmögliche Gegenstände
Wie sich die Frage nach der Moral und der Freiheit des Menschen besonders in ihrem Rand- und Schattenbereich – z.B. dem Bösen – entscheidet, so entscheidet sich die Frage nach der Ontologie an der Frage nach „unmöglichen Gegenständen“ wie etwa einem „runden Viereck“. Der österreichische Philosoph Alexius Meinong (1853-1920) befasst sich eben mit diesem ontologischen Problem im Rahmen seiner sogenannten „Gegenstandstheorie“. Weiterlesen
Video: Hume und Kant über Existenz (10.6.2020)
Zusammenfassung 7. Sitzung, 3.6.2020 – Hume und Kant über Existenz (1)
David Hume (1711-1776) befasst sich mit dem Begriff der Existenz im Rahmen seiner empiristischen Erkenntnis- und Bedeutungstheorie. Dieser zufolge, müssen wir alle unsere Vorstellungen und Begriffe von bestimmten Dingen auf basale Eindrücke („impressions“) zurückführen, damit sie Bedeutung haben. Hume untersucht nun, wie es mit der Vorstellung der Existenz aussieht. Es steht für ihn fest, dass jede Vorstellung und jeder Sinneseindruck als existierend vorgestellt oder wahrgenommen wird. Für Hume gibt es nun zwei Möglichkeiten, und er argumentiert in Art eines disjunktiven Syllogismus (Modus tollendo ponens):
(i) „die Vorstellung der Existenz muss entweder aus einem besonderen Eindruck stammen, der mit jeder Perzeption oder jedem Gegenstand unserer Vorstellung verbunden ist“
Oder
(ii) „sie muß mit der Vorstellung der Perzeption oder des Gegenstandes Eines und Dasselbe sein“ (86)
Hume bestreitet die Option (i): „daß es zwei verschiedene Eindrücke gibt, die untrennbar miteinander verbunden gedacht werden dürften“ folgendermaßen:
(iii) „Mögen gewisse Empfindungen auch zu irgendeiner Zeit verbunden sein, so finden wir doch alsbald, daß sie eine Trennung zulassen und auch getrennt sich [dem Bewußtsein] darstellen können.“
Daraus folgt die Konklusion
(iv) „Sonach kann, so gewiß jeder Eindruck und jede Vorstellung, deren wir uns erinnern, von uns als existierend betrachtet wird, die Vorstellung der Existenz nicht aus einem besonderen Eindruck stammen“ (87).
und anders gewendet
(v) „Die Vorstellung der Existenz muß also genau dasselbe sein wie die Vorstellung dessen, was wir uns als existierend vergegenwärtigen.“
Ähnlich wie später Kant, so kritisiert Hume die Trennung zwischen Essenz und Existenz: „An irgend etwas einfach denken, und an etwas als an ein Existierendes denken, das sind nicht zwei verschiedene Dinge. Die Vorstellung der Existenz fügt, wenn sie mit der Vorstellung eines beliebigen Gegenstandes verbunden ist, nichts zu ihr hinzu. Was immer wir vorstellen, stellen wir als existierend vor.“ (87)
Leibniz‘ Theorie der Existenz
Existenz-Quiz (30.5.2020)
Zusammenfassung 6. Sitzung, 27.5.2020 – Leibniz
Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716) betrachtet das Verhältnis zwischen Essenz (Wesen) und Existenz (Sein) eines Dinges aus (sprach-)logischer Perspektive. Er unterscheidet zwischen Sätzen, die auf die Essenz, und Sätze, die auf die Existenz eines Dinges gehen: Weiterlesen