Rache

Das Phänomen der Grausamkeit ist philosophisch sehr schwer zu analysieren. Denn es scheint sich als solches der Vernunft zu entziehen. Doch zeigen Fälle von Folter, dass Grausamkeit auch dann vorliegen kann, wenn eine Handlung sehr nüchtern vollzogen wird. Grausamkeit lässt sich bestimmen durch die Abwesenheit von Mitgefühl. Häufig steht sie in einer Verbindung mit dem Phänomen der Rache, als eine Art Modus einer Handlung (weniger als ein Gefühl). Doch scheinen Grausamkeit und Rache nicht unbeherrscht und in unbändiger Form vorliegen zu müssen. Vielmehr können beide gerade auch dann verfolgt werden, wenn der Täter sehr konzentriert und gewissermaßen „kühl“ und „konzentriert“ vorgeht.

Rationalität

Der Begriff der Rationalität lässt sich intensional in theoretische und praktische Rationalität unterscheiden. Theoretische Rationalität betrifft unser Denken, praktische Rationalität unser Handeln. Beide Arten von Rationalität hängen aber eng miteinander zusammen. So kann man etwa die Frage stellen, ob nicht auch theoretische Rationalität in ‚praktischen‘ Denkakten besteht, ob wir also nicht immer schon handeln, wenn wir rational sind, indem wir etwa vergleichen oder Schlüsse ziehen. Praktische Rationalität wiederum besteht etwa in „praktischen Syllogismen“, also logischen Schlussfolgerungen, in deren Prämissen Handlungszwecke enthalten sind. Weiterlesen