Zusammenfassung Zeit-Seminar, 14. Sitzung, 29.1.2019 – Heidegger (2)

Martin Heidegger knüpft an Henri Bergsons Zeittheorie an, dynamisiert diese aber noch weiter. Bergson hatte die Tendenz der Verräumlichung der Zeit kritisiert und auf die organische Verfasstheit der bewussten Zeitdauer (durée) verwiesen. Heidegger betrachtet nun die Zeit nicht mehr nur aus einer subjektiven, innerpsychischen Perspektive, sondern im Rahmen einer Ontologie, also Lehre vom Sein. Weiterlesen

Bergson und Heidegger über die Zeit

Henri Bergson behandelt das Problem der Zeitdauer im Kontrast zur Struktur des Raumes. Anders als den meisten Philosophen geht es ihm darum, die irreduzible Subjektivität der Zeit, das innere Zeitempfinden, phänomenologisch zu beschreiben, und jede Form ihrer Objektivierung – sei es durch eine A- oder B-Reihe – als bloße verräumlichende Abstraktion zu kritisieren. Weiterlesen

Zusammenfassung 10. Sitzung, 18.11.2018: Schellings Theorie der Zeit in den „Weltaltern“

Thema der Sitzung war Friedrich Wilhelm Joseph Schellings Theorie der Zeit im Gegensatz zu derjenigen Immanuel Kants. Kants Transzendentalphilosophie besagt entgegen einem weit verbreiteten Missverständnis nicht, dass alles, was in der Welt existiert, etwa auch die Zeit, subjektiv sei. Vielmehr ist es so, dass Objektivität nach Kant nur durch bestimmte Strukturen der Subjektivität möglich wird. Objektivität ist nach Kant eine Funktion der Subjektivität. Diese Strukturen, die in unserer erkennenden Subjektivität enthalten sind, sind notwendig, um überhaupt so etwas wie Objektivität der Erfahrung (von Gegenständen) möglich zu machen. Die Zeit ist nach Kant also überall und für alle Subjekte objektiv gültig (sie entspricht insofern Newtons Begriff einer „absoluten Zeit“), und zwar gerade deswegen, weil sie in der transzendentalen Subjektivität begründet liegt. Damit lässt sich sagen, dass Kant die B-Reihe der Zeit (also die objektive Unterscheidbarkeit in „früher“ und „später“) im Modus der transzendentalen Subjektivität philosophisch reformulieren möchte.

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Zusammenfassung Kausalitäts-Seminar, 7.11.2018:

Viele Probleme bezüglich der Zeit resultieren aus der Art und Weise, wie wir über sie reden. Denn wir neigen dazu, metaphorisch über die Zeit zu sprechen, wie etwa dann, wenn wir sagen, die Zeit „fließe“, „verrinne“, „laufe“ oder „flüchte“. Im ersten und zweiten Fall fassen wir die Zeit als eine Substanz auf, im dritten und vierten Fall gar als ein Subjekt. Ist es aber wirklich so, dass die Zeit gegenständlich vorliegt, oder stellt sie nicht eher den ‚Rahmen‘ dar, innerhalb dessen Gegenstände und Veränderung existieren können? Weiterlesen