Zusammenfassung 7. Sitzung, 28.11.2019 – Kants Theorie der Epigenese / der Triebfedern

Teleologie ist nach Kant ein Phänomen nicht der Natur, sondern der reflektierenden Urteilskraft. Die zweckhafte Verfasstheit der Natur sagt nur etwas darüber aus, wie wir über sie Urteilen. Wir urteilen also die Zweckmäßigkeit in die Natur hinein. Kant rekonstruiert die Freiheit des Organismus, von der Goethe mit Blick auf den Bildungstrieb sprach, durch die Wirkungsweise des Vermögens der Urteilskraft. Weiterlesen

Zusammenfassung 6. Sitzung, 21.11.2019 – Immanuel Kants Teleologie

Während Herder, Blumenbach und Goethe eine teleologische Auffassung der Natur und der Triebe vertraten, wird Teleologie bei Kant nun problematisch. Die Natur ist ihm zufolge nicht objektiv zweckmäßig verfasst, sondern wir dürfen ihr nur eine „subjektive Zweckmäßigkeit“ zusprechen. Kant verlagert damit die Frage nach der Teleologie von der Natur in unsere Erkenntnisbedingungen. Weiterlesen

Zusammenfassung 3. Sitzung, 20.11.2019: Speziesismus, Utilitarismus und Tierrechte

Der Philosoph Immanuel Kant (1724-1804) vertritt im Rahmen seiner deontologischen Ethik die Auffassung, dass wir Tiere nicht grausam behandeln dürfen, „weil dadurch das Mitgefühl an ihrem Leiden im Menschen abgestumpft und dadurch eine der Moralität im Verhältnisse zu anderen Menschen sehr diensame natürliche Anlage geschwächt und nach und nach ausgetilgt wird“ (Die Metaphysik der Sitten, AA VI, 443) Es geht Kant also nicht direkt um das Wohl der Tiere, sondern nur indirekt, insofern sie als ein Mittel zur Einübung des menschlichen Mitgefühls dienen oder im andern Fall zu dessen Abhärtung beitragen. Weiterlesen

Zusammenfassung 5. Sitzung, 14.11.2019 – Goethes Morphologie

Goethe knüpft in seiner Naturphilosophie an Blumenbachs Bildungstrieb an. Er vertritt die These, dass der Bildungstrieb ohne den Begriff der Metamorphose „nicht zu fassen sei“. In diesem Zusammenhang spricht Goethe auch von der „Einheit“ und „Freiheit“ des Bildungstriebs. Diese Begriffe verwendet Blumenbach im Kontext des Bildungstriebes jedoch nicht. Was könnte Goethe damit meinen? Weiterlesen

Zusammenfassung 2. Sitzung, 6.11.2019: Utilitarismus und Speziesismus

Die Frage, inwiefern nichtmenschliche Tiere Rechte und eine „Würde“ besitzen, der „Achtung“ entgegengebracht werden sollte, wie es der „Kodex der Tierärztinnen und Tierärzte Deutschlands“ formuliert, hängt entscheidend davon ab, über welche Eigenschaften und Fähigkeiten sie verfügen. Hier stellt sich wiederum die Frage, ob sich die Fähigkeiten nichtmenschlicher Tiere von denjenigen menschlicher Tiere nur graduell oder gar kategorisch unterscheiden. Die Evolution der Natur legt nahe, dass es hier nur graduelle Unterschiede gibt, da alle Lebensformen in einem Kontinuum zueinander stehen und die Natur „keine Sprünge macht“. Unsere alltäglichen Intuition jedoch legt die Auffassung nahe, dass wir als Personen kategorisch von allen anderen Tieren, selbst den nächst verwandten Menschenaffen, verschieden seien, da wir über exklusive Fähigkeiten wie Selbstbewusstsein und Denkvermögen verfügen und dadurch eine „Kluft“ zwischen uns und ihnen bestehe. Weiterlesen

Zusammenfassung 3. Sitzung, 31.10.2019 – Herder

Im Triebbegriff und im Begriff der Bildung ist eine Doppeldeutigkeit angelegt: eine Dynamik, die sowohl natürliche Entwicklungen wie auch die freie vernünftige Bildung des Menschen betreffen kann. Diese Spannung zwischen Natur und Vernunft kann dadurch aufgehoben werden, dass der Mensch als vernünftiges und freies Wesen selbst als Teil und Produkt der natürlichen Entwicklung angesehen wird, er sie gewissermaßen aufnimmt und fortsetzt. In seinen Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit, die zwischen 1784 und 1791 entstanden, entwickelt Herder ein umfassendes Bild der Schöpfung, das alle Dinge in eine Ordnung zunehmender Komplexität und Form-Bildung bringt. Weiterlesen