Zusammenfassung: Digitale Aufklärung

Inwiefern brauchen wir eine „digitale Aufklärung“? Immanuel Kant hatte vor über 200 Jahren Aufklärung als „Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit“ bestimmt (8:35). Unter „Unmündigkeit“ versteht Kant „das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen“. Unter „selbstverschuldet“ versteht Kant, die Tatsache, dass die Ursache dieser Unmündigkeit „nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Muthes liegt, sich seiner ohne Leitung eines andern zu bedienen“. Weiterlesen

Zusammenfassung: Politik der Digitalität

Die Digitalisierung hat politische Auswirkungen, die in der „Charta der Digitalen Grundrechte der Europäischen Union“ (www.digitalcharta.eu) durch 18 Artikel thematisiert werden. Die politischen Herausforderungen der Digitalisierung, die diese Charta notwendig machen, bestehen in „neue[n] Formen der Automatisierung, Vernetzung, künstliche Intelligenz, Vorhersage und Steuerung menschlichen Verhaltens, Massenüberwachung, Robotik und Mensch-Maschine-Interaktion sowie Machtkonzentration bei staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren.“ Weiterlesen

Zusammenfassung: Das digitale Böse

Da sich die Digitalisierung in ganz verschiedenen Bereiche unseres Alltags auswirkt und überkommene Traditionen und Prozesse virtualisieren lässt, stellt sich die Frage, ob damit auch neue Formen des Unmoralischen einhergehen. Hier können wir wieder die drei Großphänomene der Digitalisierung – (i) künstliche Intelligenz, (ii) das Internet und (iii) Computerspiele – in den Blick nehmen. Weiterlesen

Zusammenfassung: Ethik der Computerspiele

Bevor wir den ethischen Status von Computerspielen bestimmen können, muss zuerst geklärt werden, was überhaupt Computerspiele sind und was es bedeutet, Computer zu spielen. Einer Ethik der Computerspiele muss daher eine Ontologie der Computerspiele vorausgehen. Folgende fünf Bestimmungen sind für Computerspiele (mindestens) möglich: Sie können (i) als Spiele, (ii) als (Neue) Medien, (iii) als Fiktionen bzw. Narrationen, (iv) als Simulationen und (v) als virtuelle Realitäten verstanden werden. Davon, wie wir Computerspiele verstehen, hängt am Ende auch ihre ethische Bewertung ab. Weiterlesen

Digitaler Humanismus

Im gegenwärtigen ethischen Diskurs besteht eine Gegenbewegung zum Transhumanismus darin, einen „Digitalen Humanismus“ zu entwickeln. Der Münchner Philosoph Julian Nida-Rümelin versteht unter dem Digitalen Humanismus eine kritische Mittelposition, die sich einerseits von den „Apokalyptikern“ abgrenzt, nach denen die Digitalisierung das Ende der Menschheit bedeutet (etwa durch die Entwicklung von künstlicher Intelligenz, die die Weltherrschaft an sich reißt), und von „Euphorikern“, nach denen in der Digitalisierung das Heil der Menschen für alle möglichen Probleme liegt. Weiterlesen

Zusammenfassung: Ethik der neuronalen Netze

Unter den neueren Entwicklungen künstlicher Intelligenz stechen besonders die künstlichen neuronalen Netze hervor, da sie neue ethische Herausforderungen mit sich bringen. Im Gegensatz zu symbolverarbeitenden, deduktiv verfahrenden Systemen operieren künstliche neuronale Netze (KNNs) so, dass sie lernen und sich selbst verbessern können. Sie sind unserem menschlichen Gehirn nachgebildet und beinhalten verschiedene Schichten von Neuronen, die miteinander durch Gewichtungen verbunden sind. Weiterlesen

Zusammenfassung: Ethik der künstlichen Intelligenz (1)

So wie die Digitalisierung in pervasives Phänomen ist, welches nahezu alle Bereiche unseres Alltags und unserer Lebenswelt betrifft, so wird gerade auch künstliche Intelligenz immer mehr Teil unserer Lebenswelt. Ebenso wie wir zunächst den ontologischen und epistemologischen Status des Internets klären müssen, bevor wir seine ethischen Probleme diskutieren können, müssen wir zunächst untersuchen, was eigentlich künstliche Intelligenz ist, bevor wir ihre moralphilosophische Bedeutung behandeln. Weiterlesen

Philosophie des Datenschutzes

Sind Daten einmal in die Welt gesetzt worden, werden wir sie nur schwer wieder los. Daten sind mehr als nur ein Fußabdruck, sondern schwer zu verwischende Spuren. Das Wort stammt aus dem Lateinischen („datum“) und bedeutet ganz allgemein so viel wie „das Gegebene“. Gegeben ist uns sehr vieles, und um ein Datum zu sein, muss es eine bestimmte Form aufweisen. Ein Datum muss in einem gewissen Sinne „lesbar“ sein, also eine erkennbare Struktur und Ordnung besitzen. Ansonsten spricht man von bloßem „Datenrauschen“, welches völlig uninformativ ist. Weiterlesen

Zusammenfassung: Grundbegriffe einer Ethik der Digitalität

Die Digitalisierung betrifft zunehmend alle Bereiche unserer Lebenswelt. Wie die Elektrizität stellt sie nicht mehr nur eine Technologie dar, die bestimmte (Spezial-)Bereiche betrifft, sondern ist eine pervasive Technologie geworden, die in alle Bereiche unseres Lebens vordringt, anders etwa als die Gentechnik, die freilich auch ethisch von großer und zunehmender Bedeutung ist. Wäre die Digitalisierung nur eine Spezialtechnik, so würde es genügen, für sie eine Technik- oder Bereichsethik zu entwickeln, im Sinne angewandter Ethik bzw. im Sinne einer Ethik der digitalen Ethik, so wie etwa die Tierethik, die Bioethik oder die Wirtschaftsethik. Eine Ethik der Digitalität hingegen berücksichtigt, dass Digitalisierung mehr ist als nur Nullen und Einsen. Weiterlesen

Was ist Ethik der Digitalität?

In der aktuellen philosophischen Diskussion werden die Auswirkungen der Digitalisierung immer mehr als genuine Forschungs- und Problemfelder entdeckt. So insbesondere auch in der Ethik. Die „digitale Ethik“ versteht sich als eine Form von angewandter Ethik, wie etwa die Tierethik, die Umwelt- und die Technikethik sie sind. Nun ist jedoch die Digitalisierung immer weniger als ein bloßer Teilbereich unserer Lebenswelt sichtbar, sondern durchdringt diese immer mehr. Die Digitalisierung betrifft unsere Lebenswelt nicht partiell, sondern grundlegend. Weiterlesen