Zusammenfassung, 10. Sitzung, 10.7.2019 – Terrorismus, Folter, Grausamkeit

In Folge der Anschläge des 11. September wurden einige Stellungnahmen Osama bin Ladens ausgestrahlt, die im Anschluss verschriftlicht und veröffentlicht wurden (Osama bin Laden (2005) – Messages to the World). Darin zeigt sich sehr deutlich die argumentative Strategie, die von Terroristen verwendet wird. Weiterlesen

Was ist Terrorismus? (1.7.2019)

Inwiefern ist Terrorismus überhaupt philosophisch interessant? Vor den Anschlägen des 11. September 2001 waren nur wenige Publikationen diesem Thema gewidmet. In Deutschland erinnert man sich noch an den Terror der Roten Armee Fraktion (RAF), die für zahlreiche Anschläge im Zeitraum von 1970-1993 verantwortlich war. Auch hier gilt das Diktum Hegels, dass die Eule der Minerva (d.h. die Philosophie) erst in der Dämmerung (d.h. wenn sich in der Realität Dinge ereignet haben) ihren Flug beginnt. Weiterlesen

Zusammenfassung 7. Sitzung, 17.6.2019 – Mobbing und Diskriminierung

Eine philosophische Analyse der Formen des Unmoralischen setzt voraus, dass diese eine innere Struktur besitzen, die sich phänomenologisch oder gar begrifflich-rationalitätstheoretisch weiter ausdeuten lässt. Fassen wir Immoralität als bloßen Mangel und Defekt auf, so scheint uns eine tiefere Analyse verschlossen zu sein. Die Gründe für unmoralische Handlungen zu analysieren bedeutet freilich nicht, sie gut zu heißen, sondern nur, sie als einen zurechenbaren Akt der menschlichen Freiheit auszuweisen. Weiterlesen

Zusammenfassung 5. Sitzung, 27.5.2019 – Bullshit, Eitelkeit, Eigendünkel

Warum sollten wir uns als Philosophen überhaupt mit dem Unmoralischen befassen? Sollten wir es nicht lieber philosophisch boykottieren? Lässt sich das Unmoralische überhaupt philosophisch begreifen, oder entzieht es sich nicht gerade unserer Vernunft und unseren Begriffen? Und wie kommen wir vom Unmoralischen wieder zum Moralischen zurück? Besteht nicht die Gefahr, dass wir der Faszination des Unmoralischen und Bösen erliegen und am Ende dadurch selbst unmoralisch oder böse werden? Weiterlesen

Immanuel Kant: Über ein vermeintes Recht aus Menschenliebe zu lügen (1797)

VIII425 In der Schrift: Frankreich im Jahr 1797, Sechstes Stück, Nr. I: Von den politischen Gegenwirkungen, von Benjamin Constant, ist Folgendes S. 123 enthalten.

»Der sittliche Grundsatz: es sei eine Pflicht die Wahrheit zu sagen, würde, wenn man ihn unbedingt und vereinzelt nähme, jede Gesellschaft zur Unmöglichkeit machen. Den Beweis davon haben wir in den sehr unmittelbaren Folgerungen, die ein deutscher Philosoph aus diesem Grundsatze gezogen hat, der so weit geht zu behaupten: daß die Lüge gegen einen Mörder, der uns fragte, ob unser von ihm verfolgter Freund sich nicht in unser Haus geflüchtet, ein Verbrechen sein würde*[1].« Weiterlesen