Zusammenfassung: Frankfurts Begriff der Liebe

Der US-amerikanische Philosoph Harry Frankfurt (*1929) befasst sich mit der Emotion der Liebe vor dem Hintergrund von Kants Theorie der Achtung und der moralischen Pflicht. Er vertritt die These, dass die Liebe eine Form von Autonomie ist und eine besondere Art von Verbindlichkeit darstellt, die er „willentliche Notwendigkeit“ nennt. Weiterlesen

Zusammenfassung: Augustinus und Arendt über die Liebe

Die Liebe darf als eine Oppositionsemotion zur Emotion des Hasses gelten. Wie der  Hass als Emotion dem Affekt der Wut insofern entgegengesetzt ist, als er nicht im Moment aufgeht, sondern als eine Einstellung längerfristige Tragfähigkeit besitzt und auch rational kultiviert werden kann, so ist die Liebe dem Affekt der Triebhaftigkeit entgegengesetzt. Weiterlesen

Zusammenfassung: Neid und Eifersucht

Der Neid darf als eine der komplexesten Emotionen gelten. Neid zeichnet sich sowohl durch seine rationale, seine motivationale und seine phänomenale Dimension aus. Er besteht nicht bereits darin, dass eine Person A eine andere Person B um ein bestimmtes Gut C beneidet, weil sie dies gerne hätte. Der Neid bekommt seine ganze moralische Problematik dadurch, dass die neidische Person A Gründe sucht und findet, welche Person B wegen C in einem schlechten Licht zeigen, so dass sie C nicht verdient. Weiterlesen

Zusammenfassung: Der Ekel bei Sartre und Nussbaum

Wenn wir an den Ekel denken, dann assoziieren wir damit in der Regel keine Emotion, sondern höchstens einen impulsiven Affekt, oder gar nur eine unwillkürliche, unkontrollierte Reaktion, z.B. einen Würgereflex. Jean-Paul Sartre und Martha Nussbaum bestimmen den Ekel hingegen als eine Emotion. Während Sartre den Ekel individualistisch-existenzialistisch bestimmt, analysiert Nussbaum ihn aus der Perspektive intersubjektiven der Sozialpsychologie und Sozialphilosophie. Weiterlesen

Zusammenfassung: Max Schelers Begriff der Scham

Max Scheler (1874-1928) wendet sich in seiner Schrift Über Scham und Schamgefühl (1913) gegen eine naturalistische, reduktionistische Auffassung der Scham, wonach diese „ausschließlich Tatsache[] des geschlechtlich- erotischen Lebens“ sei, „und daß erst eine assoziative Verknüpfung dieser Phänomene mit außergeschlechtlichen Tatsachen oder eine genetische Weiterbildung der Erlebnistatsachen eine mehr oder weniger bloß analoge Übertragung der betreffenden Worte auf außergeschlechtliche Erlebnisse veranlaßt habe“. Weiterlesen

Zusammenfassung: Mitleid bei Hume und Schopenhauer

David Hume und Arthur Schopenhauer stellen das Mitleid aus verschiedenen Gründen ins Zentrum ihrer Betrachtung. Hier stellt sich die Frage, ob sie Mitleid als Emotion, als Affekt, als Stimmung oder als Gefühl verstehen. Hume bezeichnet das Mitleid als eine „passion“, was in der deutschen Übersetzung mit „Affekt“ wiedergegeben wird. Weiterlesen

Zusammenfassung, 1. Sitzung, 14.4.2021: Was ist eine Emotion?

Emotionen lassen sich nur schwer von verwandten Phänomenen wie Gefühlen, Affekten und Stimmungen unterscheiden. In der Geschichte der Philosophie wurden Emotionen als Gefühle, als Evaluationen und als Motivationen bestimmt (vgl. Scarantino/de Sousa 2018), bzw. der Begriff der Emotion ließ sich in diesem Sinne philosophisch verwenden. Dies legt nahe, dass es sich bei Emotionen um äußerst komplexe Phänomene handelt, die nicht nur eine Gefühlsseite haben, sondern auch eine volitionale und rationale Dimension aufweisen. Weiterlesen