Zusammenfassungen: (Un)moralische Emotionen

In der Geschichte der Philosophie wurde von verschiedenen Seiten bestritten, dass Emotionen einen Bezug zur Rationalität haben. David Hume (1711-1776) etwa vertrat die These, dass die Vernunft nur eine „Sklavin der Affekte (passions)“ sei. Nach seinem Verständnis beurteilen wir nicht Handlungen auf ihre Moralität durch unsere Vernunft, sondern fühlen sie vermittelt durch unsere Affekte. Hume zählt das Mitleid zu den indirekten Affekten, während er den Schmerz als direkten Affekt versteht. Mitleid entsteht aus der Reflexion des Mitgefühls mit einer anderen Person, also dann, wenn uns die Affekte anderer Menschen „in lebhafter Weise berühren und ein Gefühl hervorrufen, das dem Original gleicht“. Das Mitleid entsteht also dadurch, dass wir das Leid einer anderen Person als schwaches Abbild in uns verspüren und darauf reagieren, was nach Hume nur durch unser Vermögen der Einbildungskraft möglich ist. Weiterlesen

Zusammenfassung: Rationalität, Moralität und Ontologie von Emotionen

Wenn Emotionen Ausdruck (bzw. Heraus-Bewegung) unserer Persönlichkeit sind, dann stellt sich auch die Frage, inwiefern sie rational sind. Rationalität kann in verschiedenen Akten bestehen, wie z.B. im Vergleichen, Abwägen und Bewerten. Während ein Schmerz im kleinen Finger nichts bewertet, sondern wir ihn durch Reflexion auf ihn selbst bewerten (etwa, dass er schlecht und unangenehm ist), so bewerten oder schätzen wir durch und in Emotionen häufig (für wahr angenommene) Sachverhalte, z.B. in der Achtung, dass eine andere Person eine absolute Würde hat, oder im Neid den Sachverhalt, dass eine andere Person uns in einer bestimmten Hinsicht überlegen ist. Hier stellt sich die Frage, inwiefern Emotionen wahrheitsfähig sind, d.h. inwiefern die in ihnen ausgedrückten Urteile und Überzeugungen wahr oder falsch sein können, aber auch, inwiefern es richtig oder falsch ist, bestimmte Emotionen in bestimmten Situationen zu haben (z.B. Schadenfreude). Weiterlesen

Zusammenfassung: Internationale Politik

Wenn das Politische darin besteht, dass Individuen gemeinsam nach einer bestimmten Ordnung leben und handeln, dann stellt sich unweigerlich die Frage, wie dieses Zusammenleben und Zusammenhandeln geordnet und bestimmt werden soll. Es stellt sich also die Frage, wer die Entscheidungen über die Art und Weise des Zusammenlebens und Zusammenhandelns trifft. Weiterlesen

Zusammenfassung: Was ist eine Ideologie?

Allgemein besteht das Politische im Zusammenhang und der Organisation verschiedener Individuen. Indem Individuen sich zusammenfinden, stellt sich unmittelbar die Frage nach Macht und Herrschaft. Selbst in dem Fall, dass einzelne Individuen nach dem Prinzip des „Rechts des Stärkeren“ über die Rechte anderer Individuen in der Gemeinschaft hinwegsetzen, so bedarf auch diese Herrschaftsform einer Begründung und Legitimierung. Weiterlesen

Zusammenfassung: Politische Herrschaft

Einer der zentralen Begriffe im Kontext politischer Philosophie ist der Begriff der Herrschaft. Herrschaft ist eine Form der intersubjektiven Machtausübung. Diese Machtausübung kann gelingen, aber auch scheitern. Deswegen ist Herrschaft aufs Engste mit Herrschaftsbegründung und Herrschaftslegitimation verwandt. Weiterlesen

Zusammenfassung: Politik und Macht

Politik hat es immer auch mit Macht zu tun, ist jedoch nicht allein auf Machtverfolgung und Machtausübung zu reduzieren, auch wenn es oft den Anschein hat, wie es etwa der Begriff „Machtpolitik“ anzeigt. Vielmehr gehört zum Politischen auch die Frage nach dem Gemeinwohl sowie regionaler und globaler Gerechtigkeit, die sich in der Gestaltung von Innen- und Außenpolitik zeigt. Macht hängt wesentlich mit Entscheidungen zusammen, und Entscheidungen verweisen wiederum auf Verantwortung. Weiterlesen