Zusammenfassung: Ethik des Anthropozäns

Es stellt sich die Frage, ob und inwiefern wir eine „Ethik des Anthropozäns“ systematisch entwickeln können. Diese Frage hängt damit zusammen, ob wir der These zustimmen, dass der Begriff des Anthropozäns (i) sinnvoll und (ii) für die aktuelle Situation der Welt angemessen ist. Wenn wir die Auffassung vertreten, dass diese beiden Bedingungen erfüllt sind, dann gilt es, die spezifischen Prämissen des Anthropozäns zu explizieren, auf deren Grund dann eine Ethik entwickelt werden muss. Weiterlesen

Zusammenfassung: Hume und Hegel über Aufklärung

Der schottische Philosoph David Hume (1711-1776) hat sich in seinem Aufsatz „Über Aberglaube und Schwärmerei“ mit den Gründen für unsere (religiöse) Unmündigkeit befasst. Aberglaube und Schwärmerei sind nach Hume „Entartungen der wahren Religion“ bzw. „Arten unechter Religion“. Daraus folgt, dass Hume nicht alle Religionen oder Religion schlechthin kritisiert. Es geht Hume darum, die Gründe für unsere Tendenz, abergläubisch und schwärmerisch zu werden, zu identifizieren. Weiterlesen

Zusammenfassung: (Politische) Gerechtigkeit

Wie bei dem Begriff des (moralisch) Guten, so handelt es sich auch bei der (politischen) Gerechtigkeit um ein normatives Phänomen. Es geht um einen Zustand, der nicht nur beschrieben wird, sondern der gefordert (gesollt) wird. Allegorisch wird die Gerechtigkeit häufig durch eine Frau (Justitia) personifiziert, deren Augen verbunden sind (Unparteilichkeit, Unbeeinflussbarkeit), und die eine Waage in der Hand hält, mit denen sie ihr gerechtes Urteil durch Abwägen von Gründen ermittelt, und mit einem Schwert, durch die sie das Urteil fällt (und ggf. auch vollstreckt). Weiterlesen

Zusammenfassung: Kant und Wieland über Aufklärung

Kant bestimmt die Aufklärung negativ als einen Prozess, der aus unserer Unmündigkeit herausführt. Wir sind in diese Unmündigkeit nicht einfach so, schuldlos und ohne Zutun, geworfen worden, sondern haben uns selbst in diesen Zustand begeben. Unmündigkeit ist nicht bereits hinreichend dadurch charakterisiert, dass wir sie als einen Mangel unseres Verstandes bestimmen. Denn für diesen Mangel könnten wir auch nicht verantwortlich sein. Wir sind vielmehr verantwortlich für Faulheit und Feigheit, die Kant auch als Mutlosigkeit bezeichnet, unseren Verstand selbst, also autonom, zu gebrauchen. Weiterlesen

Zusammenfassung: Kants Begriff der Aufklärung

Nicht nur Moses Mendelssohn (Zusammenfassung), sondern auch Immanuel Kant sah sich durch die Frage „Was ist Aufklärung?“ des Theologen Johann Friedrich Zöllner herausgefordert. Er verfasste ein Jahr nach dessen Beitrag ebenfalls in der Berlinischen Monatsschrift einen Aufsatz mit dem Titel „Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?“. Kant bestimmt Aufklärung als „Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit.“ Weiterlesen

Zusammenfassung: Mendelssohns Begriff der Aufklärung

Im September 1783 erschien in der „Berlinischen Monatsschrift“, einer Zeitschrift, die von der „Berliner Mittwochsgesellschaft“ bzw. der „Gesellschaft der Freunde der Aufklärung“ herausgegeben wurde, ein provokativer Aufsatz mit dem Titel „Vorschlag, die Geistlichen nicht mehr bei Vollziehung der Ehen zu bemühen“. Der Aufsatz verstand sich zugleich als ein Plädoyer für die Zivilehe und Kritik der kirchlichen Ehe. Der anonyme Autor schrieb darin: „[F]ür aufgeklärte bedarf es doch wohl all der Ceremonien nicht“. Weiterlesen

Zusammenfassung: (Moralische) Normativität

Das Wort „Normativität“ leitet sich ab von lat. „norma“, was so viel bedeutet wie Richtschnur, Maßstab, Regel, Vorschrift, aber auch im übertragenen Sinne „rechter Winkel“. Unter Normativität verstehen wir in philosophischer Hinsicht eine bestimmte Geltung und Verbindlichkeit. Normativität bezeichnet den Bereich des Sollens. Normative Sätze drücken nicht aus, wie etwas ist, sondern wie etwas sein soll. Insofern lässt sich Normativität auch in Form von Gesetzen und Geboten ausdrücken. Normativität kann in ganz verschiedenen Bereichen gelten, vor allem und am strengsten in der Moral, aber auch im Recht und selbst in der Kunst. Weiterlesen

Zusammenfassung: Natur- und Klimaethik

Die Basler Philosophin Angelika Krebs (*1961) hat in ihrem 1997 erschienenen Buch „Naturethik“, das „Grundtexte der gegenwärtigen tier- und ökoethischen Diskussion“ liefen will, verschiedene ethische Positionen des Menschen zur Natur diskutiert. Allerdings kommt in ihrem Buch kein einziges Mal der Begriff des Anthropozäns vor, da dieser erst im Jahr 2000 von dem niederländischen Atmosphärenforscher Paul Crutzen in den wissenschaftlichen Diskurs eingebracht wurde. Weiterlesen

Zusammenfassung: (Moralische) Motivation

Das Grundproblem (moralischer) Motivation besteht in folgenden Fragen: Wie können wir unseren Willen so bestimmen, dass er zu einer (moralischen) Handlung führt? Wie können rationale und normative Gründe auch motivationale Gründe sein? Inwiefern können moralische Gründe motivationale Gründe sein? Inwiefern können moralische motivationale Gründe Emotionen sein? Weiterlesen