Zusammenfassung Kausalitäts-Seminar, 7.11.2018:

Viele Probleme bezüglich der Zeit resultieren aus der Art und Weise, wie wir über sie reden. Denn wir neigen dazu, metaphorisch über die Zeit zu sprechen, wie etwa dann, wenn wir sagen, die Zeit „fließe“, „verrinne“, „laufe“ oder „flüchte“. Im ersten und zweiten Fall fassen wir die Zeit als eine Substanz auf, im dritten und vierten Fall gar als ein Subjekt. Ist es aber wirklich so, dass die Zeit gegenständlich vorliegt, oder stellt sie nicht eher den ‚Rahmen‘ dar, innerhalb dessen Gegenstände und Veränderung existieren können? Weiterlesen

Isaac Newton über relative und absolute Zeit

„Zeit, Raum, Ort und Bewegung als allen bekannt, erkläre ich nicht. Ich bemerke nur, dass man gewöhnlich diese Größen nicht anders, als in Bezug auf die Sinne auffasst und so gewisse Vorurteile entstehen, zu deren Aufhebung man sie passend in absolute und relative, wahre und scheinbare, mathematische und gewöhnliche unterscheidet.“ (25)

Weiterlesen

Zusammenfassung 2. Sitzung, 23.10.2018: Augustins Zeitbegriff

Der Philosoph und Theologe Augustinus (354-430) hat in seinen Bekenntnissen (Confessiones) versucht, den ontologischen Status der Zeit weiter zu bestimmen. Zentral ist dabei Augustins philosophischer Gesamtkontext: Einerseits diskutiert er die Zeitproblematik vor dem Hintergrund der christlichen Theologie. Andererseits behandelt er das Thema aus der Perspektive menschlicher Subjektivität. Gott existiert nach Augustinus nicht in der Zeit, weil er die Ursache der Zeit überhaupt ist. Er existiert und „verharrt“ (permanere) also außerhalb der Zeit. Seine Ewigkeit darf nicht in dem Sinne verstanden werden, dass er unendlich viele Zeitpunkte umfasst, sondern vielmehr so, dass er die Bedingung oder Grund der Zeit ist. Während die Zeit die Bedingung der Möglichkeit irdischer Existenz ist, ist Gott wiederum die Bedingung dieser Bedingung.

Weiterlesen