Immanuel Kant kennt ein dem Hochmut verwandtes Phänomen, das er „Eigendünkel“ nennt. Der Eigendünkel zeigt sich darin, dass wir unsere Individualität, die in erster Linie durch unsere Neigungen definiert ist, zum absoluten Maßstab und Grund unseres Handelns erheben. Damit erheben wir uns als Individuen über die Geltung des vernünftigen Sittengesetzes. Kant spricht von einem „Hang“, der allen Menschen innewohnt, der Forderung des Sittengesetzes zu entgehen. Die Operation, sich eine Ausnahme von dem Sittengesetz zu erlauben, nennt er „Vernünfteln“. Wir führen darin Gründe an, dass wir ausnahmsweise gerechtfertigt sind, etwa zu lügen. Hieran zeigt sich, dass das Unmoralische nach Kant keineswegs irrational ist, sondern unter Aufbietung unserer Vernunft geschehen kann.
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Einstein
Albert Einstein (1979-1955) ist der Begründer der Relativitätstheorie. Dies besagt, dass Raum und Zeit nicht für alle bewegten Systeme gleichartig verfasst sind. Damit widerspricht diese der Auffassung der absoluten Zeit bei Isaac Newton. In gleichförmig bewegten Systemen verläuft gegegenüber relativ dazu ruhenden Systemen die Zeit langsamer. Dies hängt damit zusammen, dass die Lichtgeschwindigkeit c (ca. 300.000 km/s) in allen Systemen gleich ist, und sich keine Geschwindigkeiten darauf addieren lassen. Einsteins spezielle Relativitätstheorie, die er in einem Aufsatz aus dem Jahr 1905 formulierte, lässt sich mit Hilfe des Satzes von Pythagoras intuitiv nachvollziehen.
Emotion
Im Gegensatz zu Gefühlen und Affekten scheint eine Emotion den ‚Kern‘ einer Person, also ihren Charakter zu betreffen. Während Gefühle nur an der Person auftreten, ereignen sich Emotionen durch die Person. Sie besitzen damit eine Ausdehnung, eine Intentionalität und Einstellung, die nicht nur akzidentell, sondern substantiell ist. Emotionen betreffen die Existenz der Person, und nicht nur ihre Situation oder passive Stimmung. Affekte, Gefühle und Stimmungen sind situativ, Emotionen hingegen existenziell.