Grundsätzlich müssen wir zwischen Ethik und Moral bzw. Sitten unterscheiden. Unter Moral und Sitten verstehen wir in Gesellschaften gültige und geforderte Verhaltensweisen im Umgang miteinander. Moral und Sitten sind also normativ. Sie beschreiben nicht nur, wie in Gesellschaften gehandelt wird, sondern wir man darin handeln soll. Die Moral bzw. die Sitten können, müssen aber nicht kodifiziert sein; es kann sich auch um Gewohnheiten handeln, die jedes Mitglied erlernt und mehr oder weniger berücksichtigt. Die Ethik dagegen reflektiert auf die Moral bzw. die Sitten, also auf Handlungsregeln, und versucht, diese objektiv normativ nach Prinzipien (z.B. deontologisch, konsequentialistisch oder tugendethisch) zu begründen. In diesem Fall handelt es sich um normative Ethik. Die Metaethik hingegen ist deskriptiv und untersucht, wie Ethiken bestimmte Grundbegriffe wie „gut“ verwenden, d.h. welche Begriffs- und Begründungslogik ihnen zugrunde liegt. Weiterlesen
Archiv des Autors: philocast2000
Benthams Konsequentialismus
Der Konsequentialismus bewertet eine Handlung ganz allgemein nach ihren Folgen. Oft steht dabei der Nutzen einer Handlung im Zentrum. Hier stellen sich zwei Fragen – eine nach der Extension des Nutzens, die andere nach der Bewertung des Nutzens: Wessen Nutzen zählt bei unserer Handlung? Nur derjenige der Menschheit, oder auch derjenige nichtmenschlicher Tiere oder gar auch von Pflanzen oder der gesamten Natur? Es stellt sich ferner die Frage, aus welcher Perspektive die Handlung bewertet wird. Weiterlesen
Was ist Konsequentialismus?
Unter „Konsequentialismus“ versteht man in der Ethik ganz allgemein eine Position, die die moralische Bedeutung und den moralischen Wert einer Handlung nach ihren Handlungsfolgen bemisst. Diese Folgen können unterschiedlich verstanden werden, etwa im Sinne von Glück (Eudaimonismus), Lust (Hedonismus) oder Nutzen (Utilitarismus). Weiterlesen
Einführung in die Tugendethik
Die Tugendethik stellt neben der Deontologie und dem Konsequentialismus einen der drei klassischen Ethik-Typen dar. Die Tugendethik steht in der Mitte zwischen der Deontologie und dem Konsequentialismus. Es geht ihr nicht um die willentlichen Handlungsgründe bzw. Handlungsabsichten (wie der Deontologie), und auch nicht um die Handlungsfolgen (wie dem Konsequentialismus). Vielmehr geht es ihr um die Handlungsqualität der Tugend als Ausdruck von praktischer Weisheit und Erfahrung, und um diejenigen ausgeglichenen Charaktereigenschaften, die gutes Handeln stabil fundieren. Weiterlesen
Einführung in Kants „Grundlegung zur Metaphysik der Sitten“
Kants 1785 erschienene „Grundlegung zur Metaphysik der Sitten“ ist insofern eine „Grundlegung“, als darin Grundbegriffe der Ethik auf eine neuartige Weise bestimmt und in ein Verhältnis gesetzt werden, insofern die Moral objektiv und rein vernünftig begründet wird. Weiterlesen
Was ist Praktische Philosophie?
Praktische Philosophie thematisiert und problematisiert unser Handeln im weitesten Sinne. Im engeren Sinne befasst sie sich mit der Frage nach moralischen Handlungen (im Sinne der Ethik). Weiterlesen
Neid – Warum du und nicht ich?
Zusammenfassung: Digitale Aufklärung
Wie können wir angesichts der neuen Medien und fortschreitenden Digitalisierung so etwas wie eine digitale Aufklärung entwickeln? Was ist digitale Unmündigkeit, und worin besteht digitale Aufklärung und Mündigkeit als – nach Kant gesprochen – Ausgang aus unserer digitalen Unmündigkeit? Weiterlesen
Kann KI handeln?
Praktische Philosophie und Digitalität
Zusammenfassung: Klima-Skeptizismus und Klima-Moralismus
Eine Ethik des Anthropozäns muss immer auch die Art und Weise reflektieren, wie wir (normativ und moralisch) über das Anthropozän reden. Wie aber können wir eine solche Metaethik des Anthropozäns verstehen? Weiterlesen
Zusammenfassung: Irrationalität und Selbsttäuschung
Unser Handeln vollzieht sich nicht nur unter rationalen Gesichtspunkten, sondern auch angesichts von Irrationalität, Irrtum und Selbsttäuschung, ohne dass es dabei den Charakter des Handelns verliert. Weiterlesen
Habermas über sprachliche Aufklärung
Jürgen Habermas (*1929) hat in seinem 1981 erschienenen Hauptwerk Theorie des kommunikativen Handelns eine sprachpragmatische Theorie der Aufklärung entwickelt. Damit ist gemeint, dass sich Rationalität nur im sprachlich-gesellschaftlichen Austausch realisieren lässt. Weiterlesen
Selbsttäuschung und Irrationalität
Horkheimer und Adorno über Aufklärung
Hume und Hegel über Aberglaube und Aufklärung
Zusammenfassung: (Moralische) Zurechenbarkeit
Der Begriff der (moralischen) Zurechenbarkeit ist einer der zentralen Grundbegriffe der Praktischen Philosophie. Denn er erlaubt es, (moralische) Verantwortung im Handeln zu begründen. Das Problem (moralischer) Zurechenbarkeit und Verantwortung stellt sich vor allem im Falle von (moralisch) bösen (bzw. unmoralischen) Handlungen. Wir werden für (moralisch) böse (bzw. unmoralische) Handlungen (in der Regel aber nicht aber für unsere Maximen) verurteilt und ziehen (moralische) Vorwürfe auf uns. Weiterlesen
Zusammenfassung: Ästhetik des Anthropozäns
Um eine Ethik des Anthropozäns zu entwickeln, müssen wir auch auf das Verhältnis von Ethik und Ästhetik näher eingehen. Denn unter den Bedingungen des Anthropozäns verändert sich auch unsere Auffassung davon, wie die Natur ästhetisch verstanden werden kann. Weiterlesen
Zusammenfassung: Die Dialektik der Aufklärung nach Horkheimer/Adorno
Theodor W. Adorno (1903-1969) und Max Horkheimer (1895-1973) haben im US-amerikanischen Exil gemeinsam ihre Schrift „Dialektik der Aufklärung“ verfasst, die dort erstmalig auf Deutsch im Jahr 1944 und dann 1947 in einer größeren Auflage erschien. Die Schrift entstand insbesondere vor dem Hintergrund von Faschismus und Kapitalismus als modernen Gesellschaftsformen des 20. Jahrhunderts. Weiterlesen
(Moralische) Verantwortung und Zurechenbarkeit
Die Rationalität des Bösen
Zusammenfassung: Ethik des Anthropozäns
Es stellt sich die Frage, ob und inwiefern wir eine „Ethik des Anthropozäns“ systematisch entwickeln können. Diese Frage hängt damit zusammen, ob wir der These zustimmen, dass der Begriff des Anthropozäns (i) sinnvoll und (ii) für die aktuelle Situation der Welt angemessen ist. Wenn wir die Auffassung vertreten, dass diese beiden Bedingungen erfüllt sind, dann gilt es, die spezifischen Prämissen des Anthropozäns zu explizieren, auf deren Grund dann eine Ethik entwickelt werden muss. Weiterlesen
Zusammenfassung: Hume und Hegel über Aufklärung
Der schottische Philosoph David Hume (1711-1776) hat sich in seinem Aufsatz „Über Aberglaube und Schwärmerei“ mit den Gründen für unsere (religiöse) Unmündigkeit befasst. Aberglaube und Schwärmerei sind nach Hume „Entartungen der wahren Religion“ bzw. „Arten unechter Religion“. Daraus folgt, dass Hume nicht alle Religionen oder Religion schlechthin kritisiert. Es geht Hume darum, die Gründe für unsere Tendenz, abergläubisch und schwärmerisch zu werden, zu identifizieren. Weiterlesen
Zusammenfassung: Das (moralische) Böse
Wie der Begriff des (moralisch) Guten, so ist auch der Begriff des (moralisch) Bösen ein stark normativer Begriff. Wir können zwischen zwei verschiedenen Bedeutungen von „böse“ unterscheiden, die der Doppeldeutigkeit des lateinischen Wortes malum als schlecht oder böse entsprechen. Weiterlesen
Das (moralisch) Böse
Deontologie, Utilitarismus, Tugendethik
Praktische Philosophie-Quiz
Aufklärungs-Quiz
Anthropozän-Quiz
Zusammenfassung: Das (moralisch) Gute
Bei dem moralisch Guten handelt es sich um einen normativen Begriff, der nicht nur, wie der Begriff der Gerechtigkeit, von bestimmten Situationen abhängt und variieren kann, sondern der absolute Geltung für alle Situationen des Handelns beansprucht. Weiterlesen