Zusammenfassung: Kants Begriff einer Metaphysik der Sitten

Grundsätzlich müssen wir zwischen Ethik und Moral bzw. Sitten unterscheiden. Unter Moral und Sitten verstehen wir in Gesellschaften gültige und geforderte Verhaltensweisen im Umgang miteinander. Moral und Sitten sind also normativ. Sie beschreiben nicht nur, wie in Gesellschaften gehandelt wird, sondern wir man darin handeln soll. Die Moral bzw. die Sitten können, müssen aber nicht kodifiziert sein; es kann sich auch um Gewohnheiten handeln, die jedes Mitglied erlernt und mehr oder weniger berücksichtigt. Die Ethik dagegen reflektiert auf die Moral bzw. die Sitten, also auf Handlungsregeln, und versucht, diese objektiv normativ nach Prinzipien (z.B. deontologisch, konsequentialistisch oder tugendethisch) zu begründen. In diesem Fall handelt es sich um normative Ethik. Die Metaethik hingegen ist deskriptiv und untersucht, wie Ethiken bestimmte Grundbegriffe wie „gut“ verwenden, d.h. welche Begriffs- und Begründungslogik ihnen zugrunde liegt. Weiterlesen

Benthams Konsequentialismus

Der Konsequentialismus bewertet eine Handlung ganz allgemein nach ihren Folgen. Oft steht dabei der Nutzen einer Handlung im Zentrum. Hier stellen sich zwei Fragen – eine nach der Extension des Nutzens, die andere nach der Bewertung des Nutzens: Wessen Nutzen zählt bei unserer Handlung? Nur derjenige der Menschheit, oder auch derjenige nichtmenschlicher Tiere oder gar auch von Pflanzen oder der gesamten Natur? Es stellt sich ferner die Frage, aus welcher Perspektive die Handlung bewertet wird. Weiterlesen

Was ist Konsequentialismus?

Unter „Konsequentialismus“ versteht man in der Ethik ganz allgemein eine Position, die die moralische Bedeutung und den moralischen Wert einer Handlung nach ihren Handlungsfolgen bemisst. Diese Folgen können unterschiedlich verstanden werden, etwa im Sinne von Glück (Eudaimonismus), Lust (Hedonismus) oder Nutzen (Utilitarismus). Weiterlesen

Einführung in die Tugendethik

Die Tugendethik stellt neben der Deontologie und dem Konsequentialismus einen der drei klassischen Ethik-Typen dar. Die Tugendethik steht in der Mitte zwischen der Deontologie und dem Konsequentialismus. Es geht ihr nicht um die willentlichen Handlungsgründe bzw. Handlungsabsichten (wie der Deontologie), und auch nicht um die Handlungsfolgen (wie dem Konsequentialismus). Vielmehr geht es ihr um die Handlungsqualität der Tugend als Ausdruck von praktischer Weisheit und Erfahrung, und um diejenigen ausgeglichenen Charaktereigenschaften, die gutes Handeln stabil fundieren. Weiterlesen

Zusammenfassung: (Moralische) Zurechenbarkeit

Der Begriff der (moralischen) Zurechenbarkeit ist einer der zentralen Grundbegriffe der Praktischen Philosophie. Denn er erlaubt es, (moralische) Verantwortung im Handeln zu begründen. Das Problem (moralischer) Zurechenbarkeit und Verantwortung stellt sich vor allem im Falle von (moralisch) bösen (bzw. unmoralischen) Handlungen. Wir werden für (moralisch) böse (bzw. unmoralische) Handlungen (in der Regel aber nicht aber für unsere Maximen) verurteilt und ziehen (moralische) Vorwürfe auf uns. Weiterlesen

Zusammenfassung: Die Dialektik der Aufklärung nach Horkheimer/Adorno

Theodor W. Adorno (1903-1969) und Max Horkheimer (1895-1973) haben im US-amerikanischen Exil gemeinsam ihre Schrift „Dialektik der Aufklärung“ verfasst, die dort erstmalig auf Deutsch im Jahr 1944 und dann 1947 in einer größeren Auflage erschien. Die Schrift entstand insbesondere vor dem Hintergrund von Faschismus und Kapitalismus als modernen Gesellschaftsformen des 20. Jahrhunderts. Weiterlesen

Zusammenfassung: Ethik des Anthropozäns

Es stellt sich die Frage, ob und inwiefern wir eine „Ethik des Anthropozäns“ systematisch entwickeln können. Diese Frage hängt damit zusammen, ob wir der These zustimmen, dass der Begriff des Anthropozäns (i) sinnvoll und (ii) für die aktuelle Situation der Welt angemessen ist. Wenn wir die Auffassung vertreten, dass diese beiden Bedingungen erfüllt sind, dann gilt es, die spezifischen Prämissen des Anthropozäns zu explizieren, auf deren Grund dann eine Ethik entwickelt werden muss. Weiterlesen

Zusammenfassung: Hume und Hegel über Aufklärung

Der schottische Philosoph David Hume (1711-1776) hat sich in seinem Aufsatz „Über Aberglaube und Schwärmerei“ mit den Gründen für unsere (religiöse) Unmündigkeit befasst. Aberglaube und Schwärmerei sind nach Hume „Entartungen der wahren Religion“ bzw. „Arten unechter Religion“. Daraus folgt, dass Hume nicht alle Religionen oder Religion schlechthin kritisiert. Es geht Hume darum, die Gründe für unsere Tendenz, abergläubisch und schwärmerisch zu werden, zu identifizieren. Weiterlesen